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Die digitale Transformation im Personalmanagement


Meist gehen wir von der Annahme aus, dass die digitale Transformation auf einer Marketinginitiative fusst. Vielleicht ist es auch eine brillante neue Strategie oder eine neuartige Technologie. Doch die Digitale Transformation erfordert einen Kulturwandel innerhalb des KMU und dieser wird höchstwahrscheinlich vom HR-Team initiiert. Deshalb habe ich einige Tipps zusammengestellt, die ein Marketing-Gedanke bei Personalern zur Transformation des HR führen kann.

1. Konkurrenz um den besten Bewerber

Natürlich sucht jedes Unternehmen nach dem besten Talent, der oder die perfekt zur Firma passt. Was macht also ein vielversprechender, umworbener Kandidat, wenn er sich über das Unternehmen, bei dem er sich bewerben möchte, informieren will? Immer suchen Kandidaten auf den Social Media-Plattformen wie LinkedIn, XING oder Facebook nach Informationen. Aber auch immer öfter auch auf Bewertungsseiten für Firmen. Wer managt denn in Ihrem KMU die Firmenplattformen? Wohl eher Marketing oder PR, oder? Dann wird es wohl auch passen, dass Sie sich eher verkaufsorientiert darstellen.

In vielen Unternehmen ist es ein ähnlicher Ablauf, um den besten Angestellten oder den besten Kunden zu finden. Man sollte also auf den Social Media Plattformen einen ausgewogenen Ansatz wählen, der sowohl Ihre Verkaufsaktivitäten unterstützt, aber auch die richtigen Informationen zum Unternehmen allgemein, seiner Firmenkultur, Philosophie und Informationen zur Arbeit im Unternehmen bereit stellen.

2. Umständliche Online-Bewerbung

Mittlerweile sind viele onlinebasierte Bewerbungen oftmals unpersönlich und für den Kandidaten mühsam und sehr datenlastig. Es gibt kaum Möglichkeiten mehr, sich darzustellen oder abzuheben von anderen Kandidaten. Die Prozesse sind darauf ausgelegt, dass der vorgegebene Algorithmus bereits die richtigen Kandidaten auswählen kann und dieser Algorithmus basiert eben auf Zahlen.

Aber mit einfachen Methoden könnte der Prozess um ein vielfaches einfacher gestaltet werden. Man muss das Rad nicht neu erfinden, sondern einfach das Altbewährte nutzen. Zum Beispiel könnte Ihr Unternehmen die Möglichkeit anbieten, während des Bewerbungsprozesses, also beim Ausfüllen des Online-Formulars, einen Live-Chat anfangen oder dem Bewerber mit einem Video zu helfen. Diese Methoden werden häufig bereits im Customer Service eingesetzt und wir sollten doch unseren möglichen neuen Arbeitnehmern die gleiche Aufmerksamkeit schenken wie unseren Kunden oder? Schliesslich könnten sie die Zukunft des Unternehmens beeinflussen.

3. Mitarbeiter können das Firmenimage beeinflussen

Als Marketer träumt man vielleicht oft davon, dass Mitarbeiter über das Unternehmen oder unseren Content auf ihren eigenen Social Media Plattformen berichten und Inhalte teilen - und so verbreiten. Aber das passiert eher selten, denn wer möchte schon wirklich den von der Firma aufgearbeiteten Content auf seiner eigenen Facebook-Seite teilen? Doch persönliche Eindrücke zu teilen und das über Social Media, das scheint machbar. Mitarbeiter reden über den Arbeitsplatz, die Arbeitskultur, berichten stolz über ihre Rolle in der Firma oder posten Bildern von Firmenanlässen oder ähnlichem. Und um das zu fördern, sollten Sie als Chef Ihren Mitarbeitern die nötigen Rahmenbedingungen schaffen. Buchen Sie jemanden, der Mitarbeiter über Social Media informiert und schult oder bereiten Sie gewisse Informationen so auf, dass sie leicht nutzbar sind für die Mitarbeiter.

Wird die Idee von Ihren Mitarbeitern gut aufgenommen, haben Sie eine einmalige Chance: anstatt Content zu erstellen, der von der Firma kommt, können Sie als Firma den Content der Mitarbeiter teilen und liken. Das ist um ein Vielfaches glaubhafter und ausserdem authentischer.

4. Zeigen Sie Ihre authentische, menschliche Seite.

Im digitalen Zeitalter werden Firmen zu den Gewinnern zählen, die sich persönlich, menschlich und kommunikativ verhalten, sich also „sozial“ in den Netzwerken präsentieren. Die zur Verfügung stehende Technologie können wir dafür wunderbar nutzen; zum Beispiel um Barrieren abzubauen, einen leichten Zugang schaffen und eine Bindung zu uns aufzubauen.

Doch noch wird dieses Wissen im Bereich HR noch kaum genutzt. Haben Sie sich in letzter Zeit mal beworben oder die Seiten angeschaut? Haben Ihnen auch eine Vielzahl an perfekt vielfältigen Persönlichkeiten entgegen gestrahlt? Sie mussten sich auch durch einen Wust an Textinformationen über die Firma durcharbeiten, ohne wirklich zu wissen, wie es ist für die Firma zu arbeiten? Haben Sie ein Video gefunden, indem Ihnen alle Ihre Fragen einfach beantwortet wurden? Ich denke eher nicht.

Aber genau das macht den Unterschied. Wenn Bewerber das Gefühl haben, mit richtigen Menschen in einem wirklich interessanten, attraktiven Unternehmen zu reden und von ihren Erfahrungen profitieren zu können, dann wird die Firma auf einmal nicht nur interessant, sondern menschlich und der bevorzugte Arbeitgeber.

In Schweden hat man sich eine geniale Werbeaktion für den Tourismus ausgedacht: man hat eine kostenlose Telefonnummer eingerichtet unter denen man echte Schweden erreichen kann, die sich zur Verfügung gestellt haben, als „Botschafter“ für Schweden zu agieren. So können interessierte Touristen gleich die Fragen von echten Schweden beantwortet bekommen und fühlen sich gleich eingeladen. Etwas in dieser Richtung könnte doch auch ein KMU machen? Noch haben Sie die Chance mit solch kreativen Ideen aufzufallen und der Erste zu sein.

5. Werbung im Bewerbungsumfeld

Wir nutzen bezahlte Promo-Aktionen für unsere Werbung und das meist regelmässig. Doch bisher setzen wir diese meist für Kunden aber nicht für Mitarbeitergewinnung ein. Doch hier steckt ein grosse Potenzial drin. Menschen unterhalten sich viel über ihre Erfolge oder Misserfolge mit Online-Bewerbungen und diskutieren Fragen und Vorgehensweisen. Würde es da nicht auch Sinn machen, über bezahlte Promo-Aktionen genau diese Fragen bereits zu beantworten?

6. Bewerber-Journey

Die Customer-Journey ist mittlerweile vielfältig und komplex. Es gibt viele Berührungspunkte oder „Touchpoints“ mit der Firma, bevor ein Kunde sich entscheidet, etwas zu kaufen. Um die potenziellen Kunden abzuholen, erstellen Marketer passenden Content, um diese Textbotschaften dann gezielt, in den verschiedenen Stationen der Customer-Journey, einzusetzen.

Es liegt auf der Hand, dass potenzielle Mitarbeiter eine fast gleiche Reise oder „Journey“ durchläuft. Warum sollte man also nicht auch Content schaffen, der dem Bewerber hilft, die nötigen Informationen zu finden oder sich über das KMU zu informieren?

7. Influencer Marketing für das Personalmanagement

Aktuell bewegen wir uns zwischenzeitlich weg von „klassischen“ online Werbeanzeigen und vertrauen immer mehr Leuten, die uns auf dem Weg zu einer Beratung begleiten. Jedoch hört man kaum von einem KMU, dass Influencer Marketing im Personalmanagement einsetzt. Die Gründe sind nicht so ohne Weiteres nachvollziehbar. Wenn jemand Informationen über eine Firma sucht, wem vertraut er da wohl am meisten? Wie können wir es schaffen, dass die richtigen Mitarbeiter, Botschafter für unser KMU werden? Wer diese Fragestellungen beantworten kann, der wird für sich und sein KMU einen wahren Vorteil schaffen und die digitale Transformation im HR-Bereich zünden.

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